Eure Warnstreiks haben die Blockadehaltung der Arbeitgeber gebrochen! Über 3.000 Auszubildende haben am Jugendstreiktag deutlich gemacht: vom Klatschen zahlt niemand seine Miete! In der Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund/Kommunen konnte ein hart erkämpftes Ergebnis für die Auszubildenden erzielt
werden.
Obwohl der öffentliche Dienst ein Nachwuchsproblem hat, haben die Arbeitgeber in diesen Verhandlungen euch bei euren Forderungen lange die kalte Schulter gezeigt.
Für Auszubildende konnte dennoch folgendes Verhandlungsergebnis erzielt werden:
Die Studienentgelte der ausbildungsintegrierten dual Studierenden erhöhen sich in zwei Schritten um 75€ (50€ zum 1. April 2021 und 25€ zum 1. April 2022). Außerdem werden praxisintegrierte dual Studierende beim Bund, in kommunalen Verwaltungen und praxisintegrierte Hebammenstudiengänge tarifiert.
Die Verhandlungen waren vor allem so zäh, weil die Arbeitgeber die Corona-Situation für sich ausnutzen wollten und versucht haben, die Beschäftigtengruppen gegeneinander auszuspielen. Aber nicht mit uns! Ihr habt solidarisch miteinander in dieser Tarifrunde gekämpft - wir lassen uns von den Arbeitgebern nicht spalten.
Für ausgelernte Beschäftigte wurde folgendes Ergebnis erzielt:
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2022.
Die Situation in der es zu der Tarifeinigung gekommen ist, ist nicht vergleichbar mit den vergangenen Tarifrunden im öffentlichen Dienst. Sowohl die Corona Pandemie und die nicht abzusehenden wirtschaftlichen Folgen, als auch die Blockadehaltung der Arbeitgeber haben die Verhandlungen erschwert.
Umso wichtiger ist eure Streikbeteiligung gewesen! Dank eurer selbstbewussten Haltung in dieser Tarifrunde konnten wir trotz der Rahmenbedingungen für Auszubildende und dual Studierende ein gutes Ergebnis erzielen. Eine wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt*innen und damit auch Anwärter*innen des Bundes ist zugesagt.
Nach dem ursprünglichen Angebot der Arbeitgeber wären die Auszubildenden über eine Laufzeit von drei Jahren mit 1 bis 1,5 % abgespeist worden. Dass es jetzt über eine kürzere Laufzeit die einmalige Corona-Prämie für Auszubildende in der kommunalen Daseinsvorsorge von 225€ gibt und zusätzlich eine Erhöhung der Vergütungen von 50€ ist nur möglich gewesen, weil so viele junge Kolleg*innen wie nie zuvor sich an den Arbeitskämpfen beteiligt haben!