Tarifrunden

ver.di kündigt Flächenstreik auf der Rheinschiene an!

Erneut Warnstreik im öffentlichen Dienst und im kommunalen Nahverkehr in Südbaden am kommenden Mittwoch!
09.10.2020
Erneut Warnstreik im öffentlichen Dienst und im kommunalen Nahverkehr in Südbaden am kommenden Mittwoch!


Mit flächendeckenden Warnstreiks im öffentlichen Dienst und Nahverkehr ist am kommenden Mittwoch, 14.10.2020, in Südbaden zu rechnen, kündigt jetzt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Südbaden Schwarzwald an. Die Öffentlichen Dienstleistungen in Bürgerservice, Nahverkehr, Kinderbetreuung, Kundendienst und Gesundheitsversorgung werden zeitweise im verantwortlichem Rahmen heruntergefahren, kündigt ver.di an. Ziel der Streiks ist es die Arbeitgeber endlich für ein verhandlungsfähiges Angebot in der laufenden Tarifverhandlung zu bewegen, betont die Gewerkschaft.

In Freiburg, Lörrach und Offenburg sind alle Bereiche des öffentlichen Dienstes aufgerufen: Kitas, Stadtverwaltung, Landratsämter, Müllabfuhr, Bäder, Kliniken, Sparkassen, Theater, sowie Nahverkehr. Streikende werden auch aus den Umlandgemeinden erwartet.

Eine Kundgebung findet am Mittwoch um 12.00 Uhr am Platz der Alten Synagoge statt. Hauptredner ist der ver.di Landesvorsitzende Martin Gross. Anschließend wird eine Demonstration durch die Freiburger Innenstadt stattfinden. Erwartet werden mehrere hundert Teilnehmer, u.a. Müllwerker, TontechnikerInnen, MaskenbildnerInnen, SchulhausmeisterInnen, VerwaltungsangestellteInnen, BademeisterInnen, Pflegefachkräfte, ErzieherInnen, BerufsfahrerInnen, sowie solidarische Beamte, die ihre Pause nutzen oder Urlaub nehmen. selbstverständlich wird auf Coronaschutz (A-H-A+L Empfehlungen) bei den Streiks geachtet.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter, sagte im Vorfeld: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Der Plan, einen billigen Abschluss ohne Gegenwehr im Corona-Herbst durchzudrücken, ist gescheitert. Wir erwarten jetzt ein Angebot, das sich nicht hinter Corona versteckt, sondern die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen in der Pandemie berücksichtigt.“

Tarifrunde Nahverkehr:

ver.di fordert in dem Tarifkonflikt für bundesweit 87.000 Beschäftigte im Öffentlichen Nahverkehr einheitliche Regelungen in Fragen wie Nachwuchsförderung, Entlastung sowie den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Darüber hinaus soll die Ungleichbehandlung in den Bundesländern beendet und zentrale Regelungen wie 30 Urlaubstage oder Sonderzahlungen künftig bundesweit vereinheitlicht werden. Mit einer Forderung für Auszubildende sollen Anreize zum Einstieg in den Beruf und zur Nachwuchsförderung geschaffen werden. Seit März fordert die Gewerkschaft hierzu die Verhandlung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages. Am Wochenende hatte sich die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gegen die Aufnahme von Verhandlungen ausgesprochen.

Tarifrunde im öffentlichen Dienst:

ver.di fordert für die rund 2 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Erwartet wird die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll in den Tarifverhandlungen das Thema der Entlastung der Beschäftigten behandelt werden. Die besonderen Themen des Gesundheitswesens und der Pflege werden an einem eigenen Tisch im Rahmen der Tarifrunde besprochen.

Die dritte Runde der Verhandlungen ist für den 22./23. Oktober 2020 erneut in Potsdam angesetzt.

 

Weiterlesen

1/30

Tarifrunde ÖD 2020

1/1