„Der Verhandlungsauftakt war enttäuschend. Zwar haben die Arbeitgeber freundliche Worte für die Leistung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst gefunden, ein faires Angebot für Lohnsteigerungen ist jedoch nicht in Sicht. Sie jammern über eine angeblich angespannte Kassenlage bis 2023 und streben eine lange Laufzeit für einen Tarifvertrag an", sagte der Verhandlungsführer der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke nach der ersten Verhandlungsrunde für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und kommunalen Arbeitgebern in Potsdam. Zwar seien konkrete Verabredungen zweier gesonderter Verhandlungstische für die Sparkassen und zu Gesundheit, Pflege und für den öffentlichen Gesundheitsdienst getroffen worden, aber insgesamt lägen ver.di, der Bund und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände „noch meilenweit auseinander“, so Werneke.
Zum Start der Verhandlungen hatten rund 200 Kolleg*innen mit Aktionen den ver.di-Forderungen Nachdruck verliehen und der Verhandlungskommission damit den Rücken gestärkt. Die Verhandlungsführung dankte den Kolleg*innen, die sich aus der ganzen Republik auf den Weg gemacht hatten und den Corona-Bedingungen entsprechend lautstark und bunt deutlich gemacht haben, dass klatschen allein nicht reicht.
ver.di fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Außerdem wird unter anderem die Angleichung der Arbeitszeit im Osten an die im Westen erwartet.
Die Verhandlungen werden am 19. und 20. September fortgesetzt.