In der bundesweiten Entgeltrunde Eisenbahntarifvertrag (ETV) im regionalen Nahverkehr ruft ver.di Baden-Württemberg morgen im Land zu Warnstreiks auf. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind in der Region die SWEG und die OSB Am Dienstag wird bei der SWEG in Südbaden an den Standorten in Weil, Müllheim, Emmendingen, Lahr, Endingen (Kaiserstuhlbahn) Kehl, Offenburg (SWEG Bus und Ortenau S- Bahn) und Immendingen (Ringbahn) gestreikt. ver.di rechnet mit teilweise erheblichen Auswirkungen auf den Fahrdienst in den jeweiligen Landkreisen und zahlreichen Ausfällen im jeweiligen Bahn- und Busverkehr.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin ver.di: „Mit dem bisherigen Kurs der Arbeitgeber sind selbst bei deutlich sinkender Inflation weitere Reallohnverluste vorprogrammiert. So lässt sich die Fachkräftelücke insbesondere im Fahrdienst nicht schließen. Mit den Warnstreiks in dieser Woche wollen wir die Arbeitgeber zurück in die Spur bringen, um den regionalen Nahverkehr nachhaltig zu stärken.“
Mit dem Warnstreik reagiert die Gewerkschaft auf das „völlig unzureichende“ Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 7. Oktober, das tabellenwirksam lediglich eine Erhöhung um drei Prozent im April 2025 vorsieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten.
ver.di fordert 350 Euro mehr pro Monat ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Inflationsprämie in Höhe der noch möglichen 1.300 Euro. Hier sind nur 600 Euro angeboten.
Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.
Der ETV, „Tarifvertrag für die Bediensteten der nichtbundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“, regelt die Arbeitsbedingungen und Entgelte von rund 5.500 Beschäftigten in sechs Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz). Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr aber auch Güterbahnen. Tarifparteien sind die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE). Gehalten werden die meisten Unternehmen von Trägern der öffentlichen Hand.
In Baden-Württemberg fallen unter anderem die SWEG und die AVG unter den ETV. Erste Arbeitsniederlegungen gab es bereits heute punktuell im Raum Karlsruhe.