ver.di Südbaden Schwarzwald hat einen Arbeitskreis Queer gegründet. Beim Gründungstreffen am 13.November 2024 im Gewerkschaftshaus in Freiburg wurden Grundlagen für queere gewerkschaftliche Aktivitäten im ver.di-Bezirk gelegt und auch gefeiert. „Es wurde höchste Zeit, dass wir uns in ver.di zusammenschließen und für unsere Interessen einstehen“, so eine Teilnehmerin.
„Es ist wichtig, das LSBTIQ*-Mitglieder bei ver.di Ansprechpersonen finden, wenn es zu Problemen in ihrer Arbeitssituation kommt und sie Unterstützung benötigen. Auch ist bei einer diskriminierungsfreien Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen und von Tarifverträgen noch viel zu tun. Betriebliche Interessenvertretungen tun sich mitunter bei der Unterstützung von LSBTTIQ*-Beschäftigten nicht leicht, hier sind Trainings und Schulungsangebote wichtig“, erläutert Ingo Busch, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Südbaden Schwarzwald.
Patricia Marcolini, stellv. Geschäftsführerin von ver.di Südbaden Schwarzwald, erklärt: „Wir freuen uns darüber, dass sich queere Mitglieder in ver.di Südbaden Schwarzwald aufgemacht haben, gewerkschaftliche Queerpolitik in unserem Bezirk zu gestalten und sichtbar zu machen. Wir wollen den besonderen Lebenssituationen von LSBTTIQ*-Mitgliedern gerecht werden, ihnen Raum und Möglichkeit geben, ihre Anliegen und Interessen einzubringen. Es ist Aufgabe aller ver.di-Mitglieder, für ein solidarisches und diskriminierungsfreies Miteinander in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft zu sorgen. Hierfür ist es wichtig, dass die LSBTTIQ*-Mitglieder einen festen Platz in ver.di und ihren Strukturen haben.“
Hintergrund:
2023 hat der ver.di Bundeskongress einen Meilenstein in der queeren Gewerkschaftsgeschichte beschlossen. Queere Menschen in ver.di haben den Status einer Personengruppe erhalten. Damit ist eine feste Verankerung in den ver.di-Strukturen auf allen Ebenen verbunden. Queerpolitik wurde als wichtige Querschnittsaufgabe von ver.di auf eine neue Stufe gehoben. Alle Organe und Gremien in ver.di fördern und unterstützen die gewerkschaftliche Queerpolitik und setzen sich für die Überwindung von strukturellen, institutionellen und individuellen Barrieren ein, mit denen die Mitglieder der Personengruppe Queer in der Gesellschaft, in den Betrieben und in der Gewerkschaft konfrontiert werden. Die Bekämpfung von Diskriminierungen, unter anderem geschlechtlicher und sexueller Diskriminierung sowie die aktive Auseinandersetzung mit queerspezifischen Fragen und Problemen sind in der ver.di-Satzung und in der ver.di-Grundsatzerklärung als Ziel der Gesamtorganisation verankert.