Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post AG hat ver.di heute erneut zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Nachdem bereits am Freitag über 3.500 Beschäftigte in Baden-Württemberg die Arbeit niedergelegt hatten, rechnet ver.di heute mit noch mehr Streikenden. Im Land wird am Samstag unter anderem an Standorten in den Regionen Mannheim, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Pforzheim, Bruchsal, Rastatt, Heilbronn, Mosbach, Bietigheim-Bissingen, Schwäbisch-Hall, Südbaden (u.a. Achern, Offenburg, Freiburg, Lahr, Weil am Rhein), Stuttgart und Region, Ostfildern, Marbach, Göppingen, Esslingen, Geislingen, Schwäbisch Gmünd, Meßstetten, Konstanz, Münsingen, St. Georgen, Ulm und Oberschwaben gestreikt.
Seit Donnerstag finden in Baden-Württemberg bereits Arbeitsniederlegungen mit dem Schwerpunkt in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung und punktuell in den Brief- und Paketverteilzentren (Verteilzentren) statt.
Deniz Zengin, ver.di Gewerkschaftssekretär im Bezirk Südbaden für Postdienste, Speditionen und Logistik: „Wir befinden uns noch in einer Warnstreikphase, bisher wurde uns noch kein Angebot vom Arbeitgeber unterbreitet, wir müssen Druck aufbauen um unser Ziel nach 15% mehr Lohn zu erreichen.“
Andreas Henze, ver.di Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Speditionen und Logistik: „In den letzten Jahren erhielten die Aktionäre über drei Milliarden Euro, während Tausende in der Zustellung und den Verteilzentren auf dem Zahnfleisch gehen. Sie müssen für die Konzerngewinne immer schneller und schwerer arbeiten. Ihr Knochenjob muss endlich finanziell wertgeschätzt werden.“
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro pro Monat.
Die nächsten Verhandlungen sind für den 08./09.02.2023 geplant.