In der zweiten Verhandlungsrunde zum Entgelt und Lebensphasenorientierung haben die Arbeitgeber nur ein erstes Angebot zum Entgelt vorgelegt, nachdem am 3. Juni über 1.300 Beschäftigte an den vier Unikliniken Freiburg, Heidelberg, Ulm und Tübingen die Arbeit niedergelegt hatten. Das Angebot sieht bei einer Laufzeit von 28 Monaten eine Inflationsausgleichsprämie von 1.050 Euro sowie Entgeltsteigerungen von vier Prozent erst in 2025 und von weiteren drei Prozent in 2026 vor. Die Einführung eines Lebensphasenkontos lehnen die Arbeitgeber bisher ab. Ebenso ein Wahlmodell zwischen Zeit und Geld. Am 17. Juni ist der nächste Verhandlungstermin zum Entgelt, Entlastung und Ausbildungsqualität wird bereits nächste Woche weiterverhandelt.
Wir gehen jetzt vor Ort in die Rückkopplung mit euch und bereiten auch weitere Warnstreiks vor.
Jakob Becker, ver.di Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber sehen in allen unseren Vorschlägen zur Entlastung nur fehlendes Personal. Dabei ist der größte Jobkiller in den Unikliniken fehlende Entlastung. Wir müssen ein Paket schnüren, das die Verweildauer im Beruf erhöht und gesunde Arbeit bis zur Regelaltersgrenze ermöglicht. Die Flucht in die Teilzeit aus Belastungsgründen muss ein Ende haben. Mit unserem Zukunftspaket könnten wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung gewonnen werden. Das Votum der Beschäftigten in unserer Befragung war eindeutig: Kein Abschluss ohne Entlastung. Zeit und Geld sind gleich wichtige Währungen, um Personal zu halten und zu gewinnen.“
Regina Glockmann, ver.di Tarifkommissions mitglied aus Heidelberg "Erneut kein Angebot zu einer der wichtigsten Forderung zur Lebensphasen orientierung abzugeben, ist absolut enttäuschend. Die Vereinbarkeit von Familie Freizeit und Beruf hat so einen hohen Stellenwert und macht Arbeitsplätze attraktiv. Jedoch gewinnt man den Eindruck, dass die Unikliniken kein tarifliches Neuland betreten wollen. Alle Forderungen, die mit Freizeit und Freistellung z.B. für Praxisanleitung verbunden sind, sind f ür die Arbeitgeberinnen schwierig. Für uns ist jedoch klar, Geld allein wird die Situation auch nicht verbessern. Ich werde nächste Woche auf die Straße gehen und ich hoffe viele Kolleginnen und Kollegen kommen mit."
Auf dich kommt es an
Wir wollen verhandeln denn am Ende geht es darum, gemeinsam mit den Arbeitgebern gute Tarifverträge zu schließen. Das geht nur mit unserem und eurem Einsatz, eurer Mitgliedschaft in ver.di und mit unserer gemeinsamen Bereitschaft die Arbeit niederzulegen.
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